Vor einigen Tagen hat Panasonic zwei neue L-Mount-Objektive vorgestellt, das 70-200mm f/2.8 und das 16-35mm f/4.
Zwei neue L-Mount-Objektive
Wir sind euch noch eine Meldung zu den beiden neuen Panasonic Objektiven schuldig, die der Hersteller vor einigen Tagen angekündigt hat. Es handelt sich dabei um das 70-200mm f/2.8 und das 16-35mm f/4, zwei Objektive, die für spiegellose Vollformatkameras mit L-Mount geeignet sind.
Lumix S Pro 16-35mm f/4
Das Panasonic Lumix S Pro 16-35mm f/4 ist mit einem Gewicht von 500 Gramm nicht allzu schwer, es ist aber trotzdem robust gebaut und gegen Staub, Spritzwasser und Frost von -10 Grad abgedichtet. Der Aufbau besteht aus zwölf Linsen in zehn Gruppen, mit dabei sind zahlreiche Speziallinsen, die für eine hohe Auflösung und minimierte Bildfehler sorgen sollen. Das Objektiv wird ab Ende 2019 zum Preis von 1.600 Euro erhältlich sein.
Lumix S Pro 70-200mm f/2.8
Das Panasonic Lumix S Pro 70-200mm f/2.8 fällt mit einem Preis von 2.800 Euro deutlich teurer aus, gleichzeitig ist es auch größer und bringt mit 1,57 Kilogramm deutlich mehr Gewicht auf die Waage. Das hängt natürlich mit der optischen Konstruktion zusammen, die aus 22 Linsen besteht, welche in 17 Gruppen angeordnet sind. Dementsprechend kann man hier aber auch mit einer erstklassigen Bildqualität rechnen. Das Gehäuse ist, wie das des 16-35mm auch, robust und wetterfest, erhältlich sein soll das Lumix S Pro 70-200mm f/2.8 ab Ende 2019.
Detailliertere Infos zu den technischen Daten der beiden neuen Objektive findet ihr direkt bei Panasonic.
Ein hauseigenes Ultra-Weitwinkel (Zoom) fürs Panasonic – Vollformat ist natürlich was Feines. Und hier – im Weitwinkelbereich – stört mich F 4 auch kein bisschen!
Fast alle Hersteller bauen ihr Vollformat aus und vergessen dabei ihr Butter und Brotgeschäft der kleineren Formate. Hoffentlich rächt sich das nicht mal irgendwann.
@Rebian
… Fast alle Hersteller bauen ihr Vollformat aus und vergessen dabei ihr Butter und Brotgeschäft der kleineren Formate…
Das Problem ist, das können inzwischen schon ein paar top Smartphones besser und sind einfacher in der Bedienung. Wenn das so weitergeht ist nicht mal mehr das MF vor dem SP sicher – ausser im Nischenbereich.
Meine Lumix S1R freut sich auf den Zuwachs, die Top Kamera bekommt noch ein Top Objektiv
Bei den Objektiven für Vollformat fangen ja alle neu an: Sony, Leica, Nikon, Canon, Panasonic, Sigma & Tamron.
Spannend ist, wer da abends beim Reisschnaps zusammen sitzt und wer sich in die Karten schaut.
Canon lies früh erkennen, dass sie das sehr beliebte 2.8/70-200 mm zusammenstauchen und damit endlich wieder eine echte und deutlich leichtere Innovation bringen, die zum neuen Vollformat ohne Spiegel bestens passt.
Tamron hatte entweder die gleiche Idee (was aufgrund der aufwendigen Zoom-Entwicklungen durchaus wahrscheinlich ist) oder sich schnell angepasst und bringt das noch deutlich leichtere 2.8/70-180 mm.
Leica macht sowieso sein eigenes Objektiv-Ding und Panasonic sitzt offensichtlich nicht mit am Tisch und bringt ein schweres Tele-Zoom konventioneller Bauweise und hat damit die Chance vertan, für viele Jahre (6-10?!) einen neuen Standard zu setzen.
Nikon tüftelt noch und weiß, das sie Canon hier einholen müssen und Sigma, was wird Sigma tun?
Die haben zuletzt sehr schwere, massive ART- und Sport-Objektive geschaffen, von denen die Zooms nicht wirklich alle überzeugen konnten und die Art-FB-Objektive jetzt Zug um Zug von Sony und Canon entzaubert werden.
Sie müssen komplett neu konstruieren für DSLM und haben jetzt noch Gegenwind von Tamron – also muß auch Sigma leicht und kompakt werden.
Die Messlatte liegt hoch.
Und Sony muß genau genommen auch schon neu konstruieren, ihre 70-200 mm Objektive wirken behäbig, langsam (AF) und alt – gegen Canon und Tamron.
Auch beim 4.0/16-35 mm hat Panasonic ignoriert, dass leichte 14-24 mm, 14-30 mm und sogar 12-24 mm verfügbar sind.
Für mich stellt sich wirklich die Frage, warum Panasonic so den Markt ignoriert?
Bisher überzeugt mich in der Praxis nur das 4/24-105 mm, das mit seinem Abbildungsmaßstab punkten kann.
Aber weder Kameras noch Objektive bieten sonst eine Verlockung zum Einstieg. Es ist alles solide, aber eben schwer, gewaltig, ja fast angeberisch und das obwohl sie bei mFT so elegant und clever anbieten. Für mich passt das nicht, eine etwas vergrößerte G9 im Vollformat hätte ich sofort gekauft – aber was die Marke da jetzt zeigt, reizt mich null. Und die Option Leica AF oder gar Sigma Objektive verwenden zu können ist für mich auch kein Ass im Ärmel.
Jeder Hersteller muß sich klar neu positionieren und Gründe schaffen warum er das bessere System hat, für Panasonic kann das nur die Film-Branche sein, Canon setzt alles auf Objektiv-Innovationen, Nikon hat endlich IBIS entdeckt und kann leichter und handlicher, Sigma scheint bisher auch nur Filmer im Visier zu haben, Leica nimmt einfach Panasonic Technik in einem seltsam eigenen Gehäuse und Sony rennt voran und zeigt durch Elektronik, Sensor, Prozessor und Programme wo alle anderen mit ihren Kameras noch hin sollten und hat bei Objektiven die Kehrtwende von behäbigen Zeiss zur Meisterleistung GM vollzogen.
Es ist spannend nach 30 Jahren wieder den Aufbau komplett neuer Systeme zu erleben.
Da die Objektivpreise so überzogen sind, wird die Entscheidung für nu ein System noch schwerer, zumal heute die Preis-Situation ein munteres Wechseln wie die letzten 15 Jahre kaum noch zulässt. Jeder muß sich mehr oder weniger nach ersten Irrungen an ein System knebeln – wenn er beste Objektive will.
Und ich habe Zweifel, ob Sigma-Objektive noch für Viele eine gute Alternative sein können, zumal sie jetzt ernsthaft ein eigenes System aufbauen.
Von allen Objektiven, die für Vollformat-DSLM die letzten 3 Jahre neu gekommen sind, überzeugen mich bisher nur Sony GM und jetzt Canon EOS R – allerdings haben die noch keine wirklich brauchbare (im Sinne von technisch überlegen, schnell und extraklasse) Kamera und auch in 2020 scheint keine zu kommen.