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Tausende Menschen ziehen sich aus

Spencer Tunick ist inzwischen ein großer Name in der Welt der Fotografie. Bekannt wurde der Fotograf besonders durch die Installation nackter Menschen – die nun erstmals auch in Deutschland, genauer gesagt in München, stattfinden wird.

Wenn Spencer Tunick ein neues Projekt plant, dann ist das in der Regel mit nackter Haut verbunden. Mit sehr viel nackter Haut sogar. Der umstrittene Fotograf mit jüdischer Abstammung, der in den USA schon sieben Mal festgenommen wurde (offenbar können nicht alle die Begeisterung für tausende nackte Körper in der Öffentlichkeit teilen), wird sein nächstes Projekt im schönen München realisieren.

In München steht Tunicks Projekt in engem Zusammenhang mit den Opernfestspielen der bayerischen Staatsoper, in deren Mittelpunkt in diesem Jahr Richard Wagners „Ring der Nibelungen“ steht. Tunick möchte dabei vier Motive aus der Oper auf Plätzen rund um die Oper in München nachstellen. Nach Angaben von Christoph Koch, dem Sprecher der Staatsoper, haben sich bisher rund 2.600 Freiwillige für das „nackte Spektakel“ gemeldet.

Bild von Spencer Tunick, das die Verletzlichkeit des Lebens symbolisieren soll.

 

 

Doch wie genau kommt man darauf, Motive aus einer Oper mit einer gigantischen Masse von nackten Menschen nachzustellen? Staatsintendant Nikolaus Bachler erklärt diese Verbindung mit dem szenischen und gestischen Körpereinsatz der Darsteller, der in der Inszenierung der Oper durch Regisseur Andreas Kriegenburg eine große Rolle spielt. Da sei es nur logisch gewesen, die beiden Projekte zu verknüpfen.

Tunick, der in seinen Bildern vor allem die Verletzlichkeit des Lebens darstellen möchte, plant beispielsweise den „Atem des Drachen“ aus dem Ring der Nibelungen mit Menschen nachzubilden und möchte dabei erstmals auch Körperfarbe verwenden. Das ganze Projekt wurde übrigens von der Stadt genehmigt – eine Festnahme von Spencer Tunick wird sich also bei uns nicht wiederholen. Gott sei Dank, denn ohne Tunicks Bilder wäre es in der Welt der Fotografie definitiv ein kleines bisschen langweiliger.

Quelle der Bilder: Maegan Tintari | Flickr

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