Vor einiger Zeit waren Gerüchte zu einem gebogenen Sensor von Sony aufgetaucht – nun ist ein erstes Bild dieser neuen Technologie gesichtet worden. Damit könnten sich Kameras in den nächsten Jahren grundlegend verändern.
Sony RX2 zur photokina?
Im April hatten wir erstmals über die Sony RX2 mit gebogenem Sensor berichtet. Und die Möglichkeit, dass es Sony zumindest in Erwägung zieht, eine solche Kamera auf den Markt zu bringen, ist definitiv vorhanden, denn nun wurde ein erstes Bild dieses gebogenen Sensors gesichtet. Ob und wenn ja wann ein fertiges Produkt mit dieser Technologie auf den Markt kommen wird, ist noch unklar, der nächstmögliche Termin wäre die photokina 2014 – und dort würde es dann vermutlich die Sony RX2 mit Vollformatsensor und 35mm f/1.8 Objektiv werden.
Der gebogene Sensor
In unserem Artikel vom April hatten wir bereits kurz über diesen gebogenen Sensor gesprochen, nun gibt es allerdings einige weitere Details. Im Kern soll der Vorteil eines solchen Sensors darin bestehen, dass die Lichtstrahlen jedes Pixel auf dem Sensor gleichermaßen erreichen können, auch die Pixel in den Ecken des Sensors. Im Moment ist das nicht der Fall, doch natürlich sind unsere Bilder nicht ungleichmäßig belichtet, da die Objektive mit all ihren Gläsern und Linsen im Inneren für die richtige Lichtbrechung usw. sorgen. Wenn das nun auf einmal teilweise nicht mehr nötig wäre, könnten sich die Objektive in eine andere Richtung entwickeln und möglicherweise wesentlich kompakter werden – siehe Abbildung.
Bessere Low-Light-Performance möglich
Abschließend noch zwei interessante Details zu Sonys gebogenem Sensor: Zum einen soll der Sensor dieselbe Krümmung aufweisen wie das menschliche Auge. Und zum anderen soll ein solcher Sensor in der Mitte ungefähr 1,4 Mal und in den Ecken 2 Mal empfindlicher sein als herkömmliche Sensoren. Mit Sicherheit würden sich dann auch neue Möglichkeiten in Sachen Low-Light-Performance eröffnen.
Quelle: spectrum.ieee.org
Hallo Mark
Redakteure hinterfragen nicht, was sie schreiben.
Das menschliche Auge hat etwa einen Durchmesser von 2,5 cm. Selbst wenn das Auge an der Hinterseite etwas abgeflacht ist, ist es doch deutlich kleiner als ein FullFrame-Sensor. Demnach müsste er zum Halbkreis gebogen sein. Aber das würde überhaupt nicht meinem optischen Verständnis entsprechen.
Er sieht schwach gebogen aus, so dass sein Abstand vom Zentrum einer Hinterlinse zur Mitte / Rändern identisch ist. Die Krümmung legt die „Nähe“ der Hinterlinse zum Sensor fest.
Das ganze Konstrukt hat mit dem Auge nichts zu tun.
Karsten
Hey Karsten,
da hast du mit Sicherheit Recht, dass man als Redakteur unter Zeitdruck nicht immer alles hinterfragt 😉 In diesem Fall hatte ich es aber anders verstanden als du: Die Größenunterschiede zwischen Auge und Sensor sind hier nicht relevant. Vielmehr geht es um die Stärke der Krümmung, „prozentual“ gesehen sozusagen. Und dann könnte der Vergleich mit dem Auge so ungefähr hinhauen würde ich meinen…
Ich hatte gelesen, dass die Schärfeabbildung bis in den Ecken, auch ein Vorteil sein soll.
Sollte der gebogene Sensor dann auch noch in einer Systemcamera auftauchen, passen nur noch die darauf abgestimmten Objektive. Jede zukünftige Innovation in der Bogenkrümmung des Sensors wird dann neue Objektive erforderlich machen – ein Traum für jeden Hersteller und ein Alptraum für die Anwender….