Nikon D850 mit 46 Megapixeln offiziell vorgestellt

Nikon präsentiert mit der D850 die neuste Vollformatkamera des Unternehmens. Sie punktet mit 46 Megapixeln und einer flotten Serienbildgeschwindigkeit.

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Nikon D850 präsentiert

Nach der offiziellen Vorankündigung der Nikon D850 Ende Juli und den zahlreichen Gerüchten in den letzten Wochen wurde sie heute endlich offiziell vorgestellt, die neue Nikon D850. Die Kamera soll mit einer erstklassigen Bildqualität punkten, gleichzeitig will sie aber auch mit einem schnellen Autofokus und einer flotten Serienbildgeschwindigkeit überzeugen. Ob dieses Vorhaben gelingen kann? Schauen wir uns die technischen Daten an!

Neuer Sensor mit 46 MP

Der neue Vollformatsensor der Nikon D850 arbeitet mit einer Auflösung von 46 Megapixeln, wird rückwärtig belichtet und kommt ohne Tiefpassfilter aus, sodass man hier mit jeder Menge Details und einer erstklassigen Bildqualität rechnen kann. Lediglich im High-ISO-Bereich könnte die D850 wegen der hohen Auflösung Schwächen offenbaren, hier müssen aber natürlich erste Tests abgewartet werden. Der ISO-Bereich erstreckt sich in jedem Fall von ISO 64 bis ISO 25.600 und kann auf ISO 32 bis 102.400 erweitert werden.

Autofokus der Nikon D5

Der Autofokus der Nikon D5 bzw. Nikon D500 gehört zu den besten auf dem Markt – und als Nutzer der D850 darf man sich nun ebenfalls auf diesen erstklassigen Autofokus mit 153 Messfeldern freuen. Grundsätzlich arbeiten die AF-Messfelder bis -3 EV, der zentrale AF-Punkt schafft sogar -4 EV, sodass man auch bei Dunkelheit wunderbar fotografieren kann. Grundsätzlich deckt der Autofokus einen größeren Bildbereich als bei der D810 ab.

Schnelle Serienbildgeschwindigkeit

Wenn eine Vollformatkamera mit einer Auflösung von rund 50 Megapixeln arbeitet, dann muss man grundlegend damit rechnen, dass die Kamera nicht zu den schnellsten Modellen auf dem Markt gehört. Logisch, schließlich sind die einzelnen Bilder bei einer solchen Auflösung auch enorm groß. Die Canon EOS 5DS R packt mit ihren 51 Megapixeln beispielsweise 5 Bilder pro Sekunde.

Nikon schafft es nun trotz der hohen Megapixel-Zahl, dass die Nikon D850 vergleichsweise schnell ist. Konkret kann man mit der Kamera 9 fps inklusive Autofokus-Verfolgung schießen, wenn der zusätzliche und ebenfalls neu vorgestellte Batteriegriff MB-D18 angebracht wird. Ohne diesen sind 7 fps möglich. Der Zwischenspeicher reicht für 51 14-Bit-RAWs aus und die Datenmengen können auf zwei Speicherkarten geschrieben werden – eine SD-Speicherkarte (UHS-II) oder eine XQD-Speicherkarte.

Sucher & Display

Den Sucher der alten D810 hat Nikon überarbeitet und der neue Sucher der Nikon D850 kommt nun mit einer 0,75-fachen Vergrößerung daher, was ein absoluter Spitzenwert ist. Das Display der Kamera ist 3,2 Zoll groß, arbeitet mit 2,36 Millionen Pixeln und ist kippbar. Darüber hinaus handelt es sich um einen Touchscreen. Auch ein Joystick ist mit von der Partie, sodass man unkompliziert ein bestimmtes AF-Messfeld auswählen kann.

Silent Shooting Modus & Focus Stacking

Die Nikon D850 gehört zu den wenigen DSLRs, die komplett lautlos fotografieren können, was natürlich vor allem bei Hochzeiten oder Konzerten sehr angenehm sein kann. Möglich ist das im LiveView mit bis zu 6 fps (ohne AF-Nachführung), wenn die Auflösung auf 8,6 Megapixel im DX-Modus reduziert wird, sind sogar 30 fps möglich.

Für Freunde der Makrofotografie dürfte außerdem die neue Fokus-Stacking-Funktion interessant sein. Hier nimmt die D850 bis zu 300 Bilder mit einer minimal unterschiedlichen Entfernungseinstellung auf, diese können dann anschließend am PC zu einem Bild mit besonders großer Schärfentiefe zusammengefügt werden.

Videos in 4K

In Sachen Videos gibt sich die Nikon D850 kaum Blöße, denn es lassen sich mit ihr 4K-Videos ohne Crop-Faktor aufzeichnen, außerdem sind Full-HD-Videos mit 120 fps möglich. Wer gerne Time-Lapse-Videos erstellt, wird sich außerdem über die bereits im Vorfeld angekündigten 8K-Time-Lapse-Videos freuen.

Des Weiteren bietet die Nikon D850 im LiveView eine Fokus-Peaking- sowie eine Zebra-Funktion. Auch Anschlüsse für Mikrofon und Kopfhörer sind selbstverständlich vorhanden, zudem ist 4K-HDMI-Output möglich.

Weitere technische Daten

Auch das Gehäuse des D850 hat Nikon überarbeitet, sodass es nun etwas leichter ist und zudem mit beleuchteten Buttons daherkommt. Robust ist es aber dennoch, dank einer Magnesiumlegierung, die gegen Staub und Spritzwasser schützt.

Wie erwartet kommt die D850 mit Snapbridge daher, sodass dauerhaft eine Verbindung zum Smartphone gehalten werden kann. So ist es in der Theorie unkompliziert möglich, Bilder und beispielsweise GPS-Daten zu übertragen. Das in der Kamera integriert WLAN funktioniert im Übrigen nur in Kombination mit der SnapBridge App, wer das WLAN separat nutzen möchte, muss auf den optionalen WLAN-Adapter WT-7a zurückgreifen.

Hier gibt es die weiteren technischen Daten und Merkmale der Nikon D850 im Überblick:

  • EXPEED 5 Prozessor
  • 180.000-Pixel-RGB-Belichtungsmesssensor
  • RAW-Dateien in drei verschiedenen Größen (46 MP, 26 MP, 11 MP)
  • Akkulaufzeit für 1.840 Aufnahmen, mit Batteriegriff 5.140 Aufnahmen
  • Neuer Adapter ES 2, mit dem sich Dias und Negative digitalisieren lassen (Preis: 150 Dollar)
  • USB 3.0

Preis und Verfügbarkeit

Lange Zeit war unklar, wie teuer die Nikon D850 werden wird. Nun ist die Katze aus dem Sack: Die Kamera wird mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 3.799 Euro (nur Gehäuse) auf den Markt kommen! Der MB-D18 Batteriegriff wird mit 400 Dollar zu Buche schlagen (Euro-Preis noch unklar). Erhältlich sein soll die D850 ab Anfang September 2017.

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Was haltet ihr von der neuen Nikon D850?

Mark Göpferich

Gründer von Photografix und freiberuflicher Redakteur, der sich seit vielen Jahren immer wieder aufs Neue von Fotografie und Kameras begeistern lässt. Mit mehr als 3.000 Artikeln hier auf Photografix inzwischen so etwas wie ein Experte für neue Kameras.