Brendon Borellini ist von Geburt an taub und partiell blind, mittlerweile ist er komplett erblindet. Nun ist die Fotografie seine Leidenschaft.
Dem einen oder anderen unter uns, wahrscheinlich den meisten, mag es kontrovers erscheinen, dass ein Mensch, der sowohl taub als auch blind ist, fotografiert. Und das kann man durchaus verstehen. Fotografieren ohne Sehen klingt schließlich wie musizieren ohne Gehör. Doch der Australier Brendon Borellini, der 1989 als erster tauber und blinder Schulabgänger den “Australian of the Year award“ gewann und später ans College ging, um dort eine akademische Laufbahn einzuschlagen, beweist uns das Gegenteil.
Von der Heimatstadt Brisbane nach Mackay
Borellini trifft nach seinem Umzug nach Mackay auf den Intendanten von “Crossroads Arts“ – Steve Mayer-Miller. Schnell entwickelt sich eine Freundschaft, weniger schnell war klar, dass Borellinis Wunsch, die Welt um sich herum einzufangen, mit Fotografie zur Realität werden konnte. Doch was als Spaß begann, entwickelte sich zu einem ernstzunehmenden Hobby und zu Borellinis Art und Weise sich künstlerisch auszudrücken und sich der Welt, von der er sich lange Zeit isoliert glaubte, mitzuteilen und eine Verbindung zu schaffen. Mit der Zeit wurden seine Bilder deutlich besser. Mayer-Miller hilft ihm die Umgebung zu beschreiben, dient Borellini quasi als Auge, während Borellini selbst all seine ihm übrig gebliebenen Sinne nutzt, um seine Umwelt wahrzunehmen und zu erkunden, bevor er sie fotografiert. Um Borellini sehen oder besser gesagt verstehen zu lassen, was genau er mit seiner Kamera aufnahm, verlässt er sich auf das Feedback der Menschen, die seine Bilder betrachten. Aber nicht nur das.
Von 2D zu 3D
Seine Fotografien werden nicht nur wie gewöhnliche 2D-Fotografien ausgedruckt sondern auch dreidimensional/topographisch. Ein solches Foto mit seinen Erhebungen und Vertiefungen kann er anschließend betasten und somit fühlen, was wir sehen. Eines ist klar: Brendon Borellini ist ein einzigartiger Künstler, der für viele Ansporn sein kann, die Welt mit allen Sinnen, die uns gegeben sind, zu erleben und nicht nur mit den Augen zu sehen.
via: PetaPixel
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