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Canon EOS 6D Mark II: Wie gut ist die Bildqualität?

Wie gut ist die Bildqualität der Canon EOS 6D Mark II? Diese Frage kann nun dank erster kompletter Testberichte teilweise beantwortet werden.

Canon EOS 6D Mark II Bildqualität

Wie gut oder schlecht ist die Bildqualität der Canon EOS 6D Mark II? Diese Frage dürften sich in den letzten Wochen viele Fotografen, die sich für Canons neuste Vollformatkamera interessieren, gestellt haben. Grundsätzlich kommt die 6D Mark II ja mit einem neu entwickelten Sensor daher, deshalb konnte man generell auch von einer besseren Bildqualität im Vergleich zur Vorgängerin ausgehen.

Erste Tests von Nutzern hatten bereits angedeutet, dass der Dynamikumfang der Canon EOS 6D Mark II enttäuschend gering ausfallen könnte. DPReview hat das kürzlich in einem ausführlichen Testbericht zum Dynamikumfang bestätigt – und nun kommen weitere Bestätigungen durch die ersten vollständigen Testberichte, die in den letzten Tagen veröffentlicht wurden. Diese stammen von Techradar und Trustedreviews.

Dynamikumfang

Beginnen wir gleich mit dem Dynamikumfang und schauen, was die Tester zu sagen haben.

Die Jungs von Techradar sind der Meinung, dass der Dynamikumfang der 6D Mark II zwar ausreichend ist, doch insgesamt sei es enttäuschend, dass die Canon EOS 80D als APS-C-Kamera hier das bessere Bild abgibt. Auch kommt die 6D Mark II nicht an die Nikon D750 heran.

Laut Trustedreviews schafft die 6D Mark II 12,1 Blendenstufen bei ISO 100. Bei höheren ISO-Zahlen nimmt der Dynamikumfang natürlich ab. Auch hier ist man der Meinung, dass der Dynamikumfang für die Zwecke der meisten Fotografen ausreichend sei, doch Verbesserungen im Vergleich zur alten 6D gibt es eben nicht wirklich.

Zwischenfazit: Damit dürfte es endgültig bestätigt sein: Die 6D Mark II liefert enttäuschende Ergebnisse in Sachen Dynamikumfang. Man liegt nach wie vor hinter der Konkurrenz und bietet den Kunden darüber hinaus keine Verbesserungen im Vergleich zur 4 1/2 Jahre alten Canon EOS 6D. Aber: Der Dynamikumfang sollte insgesamt trotzdem für die Zwecke der meisten Fotografen ausreichend sein.

Details

Dynamikumfang ist wichtig, aber natürlich nicht alles. Und Sachen Details und Auflösung gelingt Canon mit der 6D Mark II in jedem Fall ein Schritt nach vorne, was man natürlich der höheren Megapixel-Zahl von 26,2 zu verdanken hat.

Trustedreviews schreibt:

„The new 26.2-megapixel sensor resolves a finer level of detail than its predecessor, with a maximum of 3400l/ph being recorded at ISO 100. Detail remains high when the sensitivity is increased to ISO 1600 and ISO 3200, with an impressive 3000l/ph being resolved right up to ISO 6400.“

Rauschen

Vor allem in den niedrigen ISO-Bereichen scheint die Canon EOS 6D Mark II sehr rauscharme Bilder zu liefern. Bis ISO 800 soll im Grunde überhaupt kein Rauschen sichtbar sein, erst ab ISO 1.600 lässt die Bildqualität minimal nach. Anscheinend liefert die 6D Mark II aber bis ISO 6.400 akzeptable Ergebnisse.

Techradar schreibt:

„Results at ISO800 hold up well, with minimal signs of noise, while results at ISO4000 are pretty good too; there are certainly signs of luminance noise at this sensitivity, but surprisingly little chroma noise (color speckling).“

Zusammenfassung & Fazit

Eines gleich vorab: Wenn ihr euch für die Canon EOS 6D Mark II interessiert, dann probiert sie doch einfach aus und schaut, ob die Bildqualität eure Erwartungen erfüllt. Falls ja – wunderbar! Falls nein – entscheidet euch für eine andere Kamera.

Anhand der ersten Testberichte kann man sich inzwischen denke ich eine ganz gute Meinung zur Bildqualität der Canon EOS 6D Mark II bilden. Dabei gibt es zwei Sichtweisen:

Positive Sichtweise: Die Canon EOS 6D Mark II liefert eine wirklich gute Bildqualität. Der Dynamikumfang ist ausreichend, außerdem gibt es im Vergleich zur Vorgängerin sichtbare Verbesserungen. Zudem erzeugt die Kamera in den niedrigen ISO-Bereichen sehr rauscharme Bilder.

Negative Sichtweise: Canon schafft es nicht, den Dynamikumfang der alten 6D zu verbessern (oder Canon will den Dynamikumfang einfach nicht verbessern.) In Sachen Bildqualität hinkt man nach wie vor hinter der Konkurrenz hinterher und die Verbesserungen fallen nach 4 1/2 Jahren Entwicklungszeit einfach deutlich zu gering aus.

Meine persönliche Meinung: Gibt es inzwischen überhaupt noch Kameras mit einer „schlechten“ Bildqualität? Ich glaube nicht. Mit jedem aktuellen Modell kann man tolle Bilder schießen, wie kürzlich auch im Artikel „Neue Kameras machen keine besseren Bilder – oder doch?“ besprochen. Insofern: Ja, die Bildqualität der Canon EOS 6D Mark II ist gut! Aber nach aktuellen Maßstäben des Jahres 2017, gerade und vor allem im Vergleich mit Sony, ist die Bildqualität der 6D Mark II einfach nicht gut genug.

Ich denke Canon hat den Dynamikumfang der 6D Mark II bewusst nicht verbessert, anders kann man sich das nicht erklären. Denn dass sie einen tollen Dynamikumfang liefern können, haben sie ja zuletzt mit der 80D oder 5D Mark IV unter Beweis gestellt. Und wer einen großen Dynamikumfang will, soll dann eben auch mehr Geld in genau diese 5D Mark IV investieren.

Ich mag diese Strategie von Canon nicht und denke, dass sich das ein Hersteller, der in diesen Bereichen sowieso schon hinter der Konkurrenz hinterherhinkt, eigentlich nicht erlauben sollte.

Wie beurteilt ihr die Bildqualität der Canon EOS 6D Mark II? Konnte jemand die Kamera schon selbst ausprobieren?

33 Kommentare

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  • Ich behaupte jetzt mal frech, dass 80 Prozent der Benützer diesen kleineren Dynamikumfang erst gar nicht bemerken würden, wäre er jetzt nicht schon so breitgeschlagen worden. Darum bin ich mit Dir einig: ausprobieren und dann selber entscheiden und all die Tests vergessen. Was mich allerdings schon ärgert, ist diese künstlichen Einschränkungen von Canon, damit man halt auf das teurere Modell wechseln muss, wenn man „alles“ haben will. Im Videobereich ist das zur Zeit besonders stark bei Canon. Sie wollen, dass man sich eine C200 oder höher zulegt, wenn man ernsthaft filmen will. Selbst die EOS 1 DX Mark II hat man diesbezüglich eingeschränkt, so dass man sie zwar (gut) verwenden kann im Videobereich, aber eben, das letzte Quäntchen fehlt. Bei mir haben sie „gewonnen“, ich werde mir wohl eine C200 zulegen.

  • Die Fragen die sich mir immer wieder stellen sind, ob 2099 Euro für die genannten Verbesserungen nicht zu viel sind, gerade weil sich gegenüber der alten 6D so wenig getan hat, was nicht von kleineren Canon Modellen übernommen wurde.
    Und warum Canon Werbung für den Dynamikumfang macht.

    Das was speziell für die neue 6D entwickelt wurde war der Sensor und genau der enttäuscht etwas nach dieser Entwicklungszeit.
    Wie ein 4 Jahre altes Auto mit 0 Kilometer auf dem Tacho, dass zwar ein „neues“ gutes Auto ist, das noch nicht gelaufen ist, aber welches so viel kostet wie vergleichbare oder bessere Modelle neuerer Bauart.

    Für mich sieht es auch so aus, als ob man zwanghaft versucht die 5D mk4 unters Volk zu bringen und evtl. noch alte 6D Modelle aus dem Lager zu bekommen.

    Muss jeder für sich selbst entscheiden ob ihm zu 80% „alte“ Hardware das Geld wert ist.

    Ich kann auch für einen Kleinwagen 50000 Euro zahlen und damit glücklich werden, andere kaufen dafür halt einen besser ausgestatteten Mittelklassewagen und sind auch zufrieden. Jeder so wie er möchte.

    Ich werde sie aber auch testen und evtl. ein Firmware-Update abwarten, vielleicht tut sich damit ja noch was.

  • So, ich zitiere mal aus http://www.fotowissen.eu: „Dynamikumfang erhöhen RAW“, „analoger Film kann etwa 8 LW-Stufen, das menschliche Auge 14 LW-Stufen differenziert aufnehmen. Eine Ausgabe auf Fotopapier differenziert nur noch etwa 6 LW-Stufen“. „Alternativ gibt es die Möglichkeit in Photoshop® mit HDR/HDRI zu arbeiten“, bzw. bereits in der Kamera damit zu arbeiten.

    Also, wenn das so stimmt, was auf fotowissen.eu geschrieben wird, dann frage ich mich, weshalb das überhaupt ein Thema ist?

    • Hallo Joe,

      genau Deiner Meinung bin ich auch. In vielen bisherigen Berichten wird die Canon 6D Mark II „künstlich“ auf den nicht so guten Dynamikumfang des Sensors reduziert. Viele andere offensichtliche Verbesserungen, wie schwenkbares Display, Dual Pixel CMOS AF, etc. gehen unter.
      Ich bin auch der Meinung, dass 99% der Nutzer überhaupt nicht bemerken werden, dass der Dynamikumfang nicht besser geworden ist. Ich finde relativ gesehen ist schon eine „Verbesserung“ da. Zwar nicht in den absoluten Zahlen, aber in Relation zur Auflösung schon. Gleicher Dynamikumfang bei höherer Auflösung, finde ich jetzt nicht so tragisch.
      Ich besitze die 6D Mark II seit Donnerstag (Verkaufsstart) und konnte am Wochenende viele Bilder in RAW schießen.
      Ich bin hochzufrieden mit der Kamera. Habe auch noch die 6D, aber die vielen neuen Funktionen haben für mich einen erheblichen Mehrwert. Die Bilder sind super. Das kann ich aus meinen Real-Life Tests guten Gewissens behaupten. Laborwerte haben eh oft (in vielen Bereichen) wenig mit der Praxis zu tun.

    • @Thomas – zunächst Gratulation zu Deiner neuen Anschaffung, als 5D Mark IV Besitzer bin ich ganz froh, dass die 6D II nicht ganz perfekt ist, aber doch sehr gut, vor allem um das schwenkbare Display beneide ich Dich. Bevor ich vor drei bis vier Jahren das im Internet gelesen habe, habe ich noch nie was von Dynamic Range gehört und auch nichts vermisst. Bei Bildern in schwierigen Lichtsituationen habe ich einfach den Standort gewechselt oder mit Blitzlicht fotografiert oder das Foto einfach nicht gemacht, weil ich eh wusste das wird nicht wirklich gut. Es schadet sicher nicht, wenn der DR gross ist, ist aber zumindest für mich nicht Match entscheidend. In diesem Sinne noch viel Spass mit der „Neuen“.

  • Wenn man „alles“ haben will, muss man eben auch mehr Geld ausgeben. Das eine Einsteigerkamera nicht alles das bieten kann, wie das Profimodell ist doch logisch. Was ist daran nicht zu verstehen? Canon kann sich die 5D sparen, wenn die 6D auch „alles“ kann. Thomas hat also völlig Recht.

  • Scheiß auf Canon!
    Mich hat letztens einer gefragt, warum ich eigentlich Fuji so gerne habe. Da musst ich wirklich nachdenken. Klar, sind kleiner, leichter als die DSLR’s, in Anbetracht heuter Zeit auch nicht mehr unterlegen und außerdem sehen die Kameras vor Fuji auch immer hübsch aus.
    Aber mir ist letztens noch was eingefallen. Weil ich über meine Zeit mit meiner Canon 6D nachgedacht habe.
    Bei Fuji gibt es 2 Topmodelle: XPro2 und XT2, darunter folgt die Edelkompakte X100F und darunter wiederum die XT20 (und die zukünftige, bald erscheinende XE3).
    Als ich mir diese Kameras so angesehen habe, ein paar habe ich ja selber, ist mir aufgefallen, dass alle mit dem gleichen Sensor arbeiten. Dass heißt, dass ich mit jeder Kamera die gleiche Bildqualität erhalten kann. Natürlich haben die Kamera andere Spezifikationen und finden sich dann wiederum in den jeweiligen Bereichen der Fotografie wieder (Serienbild, Autofokus, Wetterresistenz, etc). Aber die Bildqualität ist eine Garantie!
    Das wäre ungefähr so, als hätte die 6DII und die 5DIV den gleichen Sensor, aber unterschiedliche Spezifikationen, um diese Kamera auf den jeweiligen Kundenkreis anzupassen. Aber in dem Falle würde Canon oberste Qualität in all seinen Vollformatkameras garantieren. Machen sie aber nicht, haben sie kein Interesse daran. Deswegen: Scheiß auf Canon. Der Kredit müsste eigentlich schon lange aufgebraucht sein!

  • Zur Info: In meinem Bekanntenkreis besitzen bereits zwei die neue 6D. Sie sind beide ziemlich begeistert von der Qualität der Bilder und vor allem auch von der Bedienung – nur so mal am Rande erwähnt. Ich werde Sie in den nächsten Tagen testen. Bin gespannt. Aber ich denke, sie wird mich überzeugen, vor allem, weil ich sie bei Events als zusätzliche Kamera benützen will. Will heissen eher im high ISO Bereich, wo sie recht stark sein soll.

    • Tja, das was Canon abliefert ist enttäuschend. Nicht das es nicht eine sehr gute Kamera ist, aber das war der Vorgänger ja auch schon. Ich habe einen deutlichen Unterschied erwartet im Bereich Dynamik erwartet. Aber hier zeigt sich wieder mal Canons seltsames gebaren die Kamera künstlich schlechter zu machen so das man auf ein besseres Modell ausweichen soll.
      Man kann nur hoffen das Canon Ihre Politik überdenkt und zukünftig Wettbewerbsfähige Systeme rausbringt. Hätte ich nicht so viele Canon Linsen und Blitze würde ich ernsthaft über einen Hersteller-wechsel nachdenken.

    • Hallo André! Danke für den kleinen Erfahrungsbericht. Melde dich gerne nochmal mit deinen persönlichen Erfahrungen, sobald du die 6D Mark II ausprobieren konntest.

      Liebe Grüße
      Mark

  • Ich habe mal ne ganz einfache Frage. Wann benötigt man eigentlich die große Spreizung im DR wirklich?
    Ich meine, wenn nicht genug Licht da ist, dann schraube ich die ISO hoch. Da soll die 6DII top sein.
    Wenn ich in der Belichtung etwas daneben liege, dann korrigiere ich im LR etwas hoch und runter. Bei +-1 Blende gibt es keine Unterschiede zu keiner anderen Kamera. Wenn ich mehr als 1 Blende im LR korrigieren muß, mache ich grundsätzlich was falsch, das liegt dann nicht mehr am Sensor.

    Bleibt doch nur das Argument, Aufnahmen zu machen die extrem dunkle und zugleich extrem helle Bereiche beinhalten. Wie viele machen das von Euch? Wie oft habt Ihr diesen Anwendungsfall? Ich habe diesen Fall im Prinzip wenig bis gar nicht. Oder was übersehe ich hier?

    Es ist zwar sehr ärgerlich das Canon es nicht schafft auf Augenhöhe zu Nikon und Sony aufzuschließen, aber die Usability ist für mich fast noch wichtiger als die DR. Und da ist Sony unterirdisch schlecht (ich habe auch eine 6300). Wenn es nur darum geht, was man für Specs pro Geldeinheit bekommt, dann ist diese Diskussion mit Sicherheit richtig. Aber auf der anderen Seite, ist es doch so das man mit jeder Kamera heute tolle Bilder machen kann. Dann ist es doch völlig wurscht ob da bissl mehr oder weniger DR geht.

    • Zitat:
      „Bleibt doch nur das Argument, Aufnahmen zu machen die extrem dunkle und zugleich extrem helle Bereiche beinhalten.“

      Das mache zum Beispiel ich.
      Ich fotografiere fast ausschließlich Architektur und Landschaft.

      Da ist eine höhere Dynamik immer gut.
      Ganz krass war der Übergang von der Nikon D5000 (entspricht der D90 und der D300) auf die D5100.
      Während bei der D5000 beispielsweise verzinkte glänzende Fallrohre vom Dach eines Hauses völlig ausgefressen sind, sieht das bei der D5100 noch sauber aus.
      Schwierig sind auch vergoldete Kuppeln und Denkmale, Uhren an Kirchen oder Autos.

      Auch bei Fotos Morgens und Abends, wenn man Nordfassaden von Gebäuden fotografieren möchte, liegt der Dynamik-Umfang der Szene locker mal bei 15 Blendenstufen und mehr.

      Da gibt es zwar die Möglichkeit, entsprechend mehrere Belichtungen zu machen und dann diese zu einem HDR-Bild zusammenzufügen, was auch im Großen Ganzen ganz gut funktioniert.

      Allerdings hat man bei Lightroom keine Eingriffsmöglichkeit, dem Programm zu sagen, welche Szenen aus welchem Foto beim Deghosting für das HDR-Bild verwendet werden soll.
      Lightroom nimmt sehr gern die Szenen aus den dunkler belichteten Fotos – in schattigen Bereichen wohlgemerkt.
      Da ist dann leider das Ergebnis nicht so großartig wie auf Fotos, wo kein Deghosting notwendig ist.

      Wenn kein Deghosting notwendig ist, kann man mittels der HDR-Technik die Dynamik in einem solchen Ausmaß steigern, dass da keine Kamera (ohne HDR) mithalten kann.

      Bei weniger komplizierten Lichtverhältnissen sind 12 Blendenstufen auch bei sonnigem Wetter meist ausreichend.
      Und seien wir ehrlich – auch mit dem bloßen Auge sehen wir in den dunklen Bereichen nichts mehr, wenn wir gleichzeitig hellere Bereiche der Szene im Blick haben.

      Mehr Dynamik ist immer gut, aber gute Objektive sind heutzutage wichtiger.

    • Die Frage ist doch, warum muss ich bei einer 2.000€ Kamera auf hohen Dynamikumfang verzichten, bei jedem anderen Hersteller bekommt man ihn für deutlich weniger Geld.

      Und Dynamikumfang ist immer ein Garant für hohe Bildqualität und viele Reserven für die Bearbeitung ergo er hat nur Vorteile – Canon scheint Dynamikumfang aber als Feature anzusehen….

  • es ist ein wenig befremdlich wie die schwaechen der kamera zum teil schoengeredet werden. man kann in jedem falle canon kein schlechtes marketing vorwerfen, da die kamera ja scheinbar ihre fans findet.

    • Das heisst dann im Umkehrschluss, all die vielen Canonuser sind ganz schön bescheuert, weil sie auf diese Tricks von Canon reinfallen, und alle die sich eine andere Marke kaufen sind echt tolle Schlaumeier. Dann seid ihr ja bei den Schlauen, dann ist doch alles gut.

    • Nein, heißt es im Allgemeinen nicht. Aber bei dieser Cam ist es wohl sehr auffällig. Ich habe sehr viele Arbeitspferdchen von Canon und fotografiere auch seit über 20 Jahren mit Kameras von Canon. Aber wenn man nach dieser „Entwicklungszeit“ kaum mehr schafft, als Dinge anderer kleinerer Canon Kameras zu einer neuen 6D zusammen zu basteln und dabei auch lang überholte Hardware wie einen USB 2.0 Port einbaut, dann weiß ich auch nicht. Auch die Werbeaussagen stimmen einfach nicht.
      Ich finde es nur schade, dass es 2017 nicht zu mehr gereicht hat, denn durch die Preisspanne zur 5d Mk4 wäre noch etwas Luft nach oben gewesen.
      Wie schon geschrieben, ich werde sie auch testen und dann entscheiden, allerdings warte ich damit noch etwas. Meiner Frau ist die 5d mk3 zu schwer und sie liebt die 6D. Den Wechsel zu z.B Nikon streben wir im Moment noch nicht an, gerade weil wir einen riesigen Canon Objektivpark haben. Die 5d Mk4 könnte evtl. mal die Mk3 bei uns ersetzen, mal sehn.

  • Dynamikumfang hin oder her, Tatsache ist, dass jemand der eine Vollformatkamera kauft einen Anspruch an die Qualität der Bilder und auch an die Reserven hat, welche eine solche Kamera bieten sollte. 2100€ ist auch kein Pappenstiel und alleine die 26 MP sind zunächst einmal eine Differenzierung gegenüber der Mark IV. Zudem steht der 6D II die A7 II mit ähnlichem Preis gegenüber… und einer nur 2 MP geringeren Auflösung, dafür mit anderen Vorteilen in der Bildqualität.. Das wird Canon bei der Preisfindung berücksichtigt haben, sonst wäre der Preis höher ausgefallen. Jemand der die 6D kauft wird auch Bildbearbeitung durchführen. Und spätestens bei Landschaftsaufnahmen mit Gegenlicht oder Sonnenauf- oder -untergängen kommt es zu extremen Kontrasten, welche ich nur zum Teil mit Belichtungsreihen kompensieren kann. Der Rest erfolgt in der BEA. Und wenn dann keine oder wenige Reserven vorhanden sind… den Rest kennt jeder. Und jeder ärgert sich darüber, selbst wenn es nur Ausnahmesituationen sein sollten. Auch bei einer Kamera von „nur“ 2100 €.
    Gesundbeten hilft nicht mehr. Canon ist anscheinend nicht mehr in der Lage eigene Sensoren am Stand der Technik auszurichten und zu entwickeln. Nikon hat das wohl für sich erkannt und kauft ein. Wenn die 46 MP für die 850 stimmen… alle Achtung. Mir wäre das bei Canon mit zugekauften Sensoren aufgrund meines L-Objektivparks auch lieber gewesen, wenn der Preis und die Ausstattung dazu passt.

  • Zuerst wurden die einfachsten optischen Physik-Grundkurskenntnisse und anerkannten Modelle von Abbe bis Rayleigh einfach weggewischt, nur um den Marketing- und BWL-Psychoterroristen und den korrespondierenden FF-Statuswichsern schön zum Mund zu reden, dass Auflösung und Details ja eh nur mit FF oder besser dem Mittelformat möglich wären, einfach um den FF-Kameras überhaupt erst einen Bedarf anzudichten!
    Wir erinnern, sogar der erste 24 MP FF-Sony-Sensor wurde auf dem Boden seiner angeblich eh nicht zu nutzenden (schon ein 10€ 1,7/50mm Rokkor aus den 70igern hätte gereicht, das Potential zu erkennen) viel zu vielen Sensorpixel genauso zerrissen, wie das Cropformat per se. Wie der definiert aufgefächert, über die Öffnung determiniert winkelauflösende, aber wechselweise von Aberration oder Beugung verschmierte, Projektionstahl einer Optik mit den Sensorpixeln und dem Bildprozessor wechselwirkt, das zu durchdringen, konnte man von den Unpackern und den Überschärfungshalo-Noisereduction-Jpg-Only – Auswerten nicht verlangen, sicher. Was man aber verlangen hätte können, wäre eine gewissen Demut im Augenschein der eigenen Ahnungslosigkeit und geistigen Korruption gewesen.

    Als um ~2010 Toshiba, Sony und Samsung, vor allem aber zuletzt Fuji (ohne ein konservatives Bayer-Pattern) aufbrachen, der >20MP FF-Sensorklasse im Crop-Segment endlich den Kampf anzusagen und die kleinen Sensoren abgesehen vom SNR (ist einfach logisch, auf dem Boden einer höheren Packungsdichte) mit speziell für den APS-C Bildkreis gerechneten Optiken endlich zum 35mm Sensor aufschließen konnten (die 3400 Linien einer neuen 6 Douche Mk II etwa, die kann selbst eine alte 400€ 24MP Crop Alpha 6000 Zigarettenschachtel noch zerreissen, von Fuji oder der D7200er hab ich hier noch gar nicht gesprochen), da wurde es im 35mm Lager nicht etwa still. Nein, jetzt war auf einmal für die Fotografie >= ISO 800 so schwergewichtig und überbewertet, wie der auslegungsseitig den kleineren Sensoren genügende Bildkreis unterbewertet, obwohl für so viele Menschen, die nicht nur Schnappschüsse und Jpgs machen wollen, diese High-ISO Fähigkeiten eh völlig gegenstandslos sind. Es sind nicht so viele Paparazzi, Sport- oder Politikreporter unterwegs, wie die Low-ISO Fähigkeit künstlich gehyped wurde, um solch einen überholten Backstein wie die 6D* überhaupt zu ihrem Preis und ganz grundsätzlich zu rechtfertigen. Viele haben sogar ein Stativ oder einen stabilisierten Sensor, hört hört!

    Dann kam im 35mm Segment eh eine 5Ds, eine D800er Serie und die A7r* daher. Unerhört! Wieder kamen die selben Argumente von wegen – das kann man doch gar nicht auflösen etc. pp, aber entgegen dem eigenen physikalischen ‚Wissen‘ lassen sich damit, nicht nur am Siemensstern gemessen, sondern auch in der Landschaft Dinge auflösen, für die man ja eigentlich und angeblich Mittelformat gebraucht hätte. Seltsam, wo doch seinerzeit sogar ein 24 MP FF-Sensor schon als Overkill verschrien war. Ja, zehn Jahre vorher hätte das vielleicht zugetroffen. Damals hätte man bei den entspr. nötigen Packungsdichten auf FF-Sensoren thermisch die gleichen Probleme bekommen, wie mit 24 MP auf APS-C/DX, was dann wieder Texturen und Feindetails in der Rauschbasis hätte ersaufen lassen.

    Nachdem dank besserer Halbleiterprozesse, größerer Speicher und schnellerer Logik das Pixelwettrüsten im High-End-FF-Bereich nun aber auch zu Gunsten vieler Pixel entschieden ist (von der A7s oder Sportkameras mal abgesehen), kam zeletzt der Dynamikumfang ins Bewusstsein der Kunden, der Kommentarspalten und der Foren. Unsere Hochzeitsexperten und Jpg-Knipser sind hier aber wohl aus dem Rennen, denn die brauchen das nicht. Die ärgern sich einfach, dass sie einmal viel Geld bezahlt hatten und jetzt so schnell von der billigen Technik überholt werden, wie sie der Wettbewerb unter Hochzeitern erdrückt. Ganz genau wie Canonshooter seit der 5D Mk II angeblich nie wieder etwas Neues, (R)evolutionäres, Bezalbareres oder Besseres gebraucht hätten. Viel wichtiger waren weiterhin die tollen Menüs, die unüberschaubar vielen Gläsern (die meisten davon, wie bei jedem Hersteller durchschnittlich und/oder alt), angebliche Coloursciene und natürlich der Service. Ja, ein zweiter Kartenschacht ist ohne Sinn, aber der Service. *Gähn* …ach so der Prismensucher, alles andere ist vom Teufel, genau! *Gähn*

    Was aber der Dynamikumfang uva. die ISO-Invarianz auf dem Boden von On-CHIP ADC für die rohdaten-affinen Selbstentwickler und JPG-Engine Verweigerer an Evolutionsprung wirklich bedeutet haben, was also für Sonikon eh schon seit bald einem Jahrzehnt Gang und Gäbe ist – das setzt sich als Erkenntnis in der Breite (Canon) nur sehr langsam, erst seit der neuen 5er, der 80iger und vor allem Dank DPreviews ISO-Invarianz Messungen, ganz allmählich durch. Früher zu chemischen Zeiten hätten wir das Ganze schlicht ‚Brillanz‘ genannt. Evolutionär heißt das nichts anderes, als dass pappige Folienverlaufsfilter – mit denen man viele Canon-Landschaftsleute aus der Not heraus hantieren sieht und wirklich lästige Belichtungsreihen (bei wandernden Wolken, Vögeln, Leuten und HDR-Tonemapping Halos der üblichen Softwäre besonders) endlich der Vergangenheit angehören könnten, könnten!

    Egal ob ich mich in geschlossenen Räumen architektonisch freuen kann, die ausdifferenzierten Schattenecken und die nicht ausfransenden Fenster auf einem gemeinsamen Raw unterbringen zu können, ob ich in umwaldeten, schattigen Bachtälern, ob der den Boden erreichenden – viel zu hellen – Sonnenspots, keine Sorgen mehr haben muss, ob ich bei einer nächtlichen Stadtlandschaft nicht mehr an ausfransenden, beleuchteten Baudenkmälern frustrieren muss oder ob ich einfach sorgenfrei im Gegenlicht und dem Himmel arbeiten kann, es ist Fortschritt und unbedingt sinnvoll! Period! Dynamikumfang (= anteilig Noisefloor) ist eine unerhört bedeutende Größe, für mich absolut gleichbedeutend mit Details/Auflösung und noch weit vor low-Iso-Stabilität überhaupt das Wichtigste. Später in der Post, bei der Dynamikkompression, beim Tonemapping im Raw-Converter den viel breiteren Gradienten ins Ausgabemedium hineinschnitzen und dabei dynamisch aus dem Vollen schöpfen zu können, ist eine sehr, sehr große Befriedigung für Landschaftsleute, genau wie es wichtig ist und sich gut anfühlt, nicht nur Vignette oder CAs, sondern z.B. auch die giftgrüne Quecksilberlinie mancher Natriumdampflampen schlicht eleminieren zu können. Not- und Scheinargumente wie Colourscience, die auf dem Boden von drei frei interpretierbaren, diskreten Farbkanälen schlichtweg überhaupt gar keine sind, gehen da gewissermaßen im Rechtfertigungsrauschen unter. Genau wie die FF-Lüge mit der 6D in der Not untergeht, im Histogramm – anders als bei Sonikon – soweit nach recht belichten zu müssen, dass der Formatvorteil oder die schnellere und teurere Linse damit doppelt negiert ist. So hätte man damit zwar die Schatten erschlagen, aber die Lichter würden bereits wieder ausfressen. Um das nachzuvollziehen, müsste man aber halt selbst mal fotografieren und entwickeln und nicht nur in Foren Markenkriege austragen.

    Jetzt soll ich mir also aus dem Canonlager wieder anhören, dass 2000€ für rein gar nix (ok, ein Schwenkdisplay) eine unbedingt sinnvolle Investition sind. Häh!? Ist es schon eine Form geistiger Behinderung oder Zeichen eines religiösen Wahns, sich zu weigern an dem, auf das die Welt sich als Evidenz oder Realität geeinigt hat, auch nur noch als Gast teilzunehmen? Ja, wenn ihr keine IQ braucht, dann nehmt doch euer Handy und spendet die 2000€ lieber syrischen Kindern, herrje! Dann reicht euch auch eine 5D MkIII Banding&Fixed Pattern Noise Queen, die für mich 2011, selbst als Crop-Shooter schon indiskutabel schlecht war.

    Nun wird Kunde aber nicht nur bei Canon auf dem Boden immer lächerlicherer Preise und stagnierender oder absichtlich zurückgehaltener Entwicklungen frustriert. Nicht nur mit der 6D, sondern auch der D7500/D500 oder der nun zu erwartenden Alpha 77 III sieht man nicht nur keinen Fortschritt mehr, man sieht darüber auch eine nicht hinnehmbare Teuerung. Damit ist alles, was die Ideologie der sog. Wirtschafts’wissen’schaften immer von Angebot und Nachfrage oder Marktmechanik gepredigt haben, einfach Schall und Rauch und wir müssen uns der Kognitionsforschung zuwenden, damit wir überhaupt verstehen können, warum wir uns so gerne verarschen und blenden lassen und das auch noch dankbar und schwanzwedelnd! Das gilt auch für die Politik! Warum wählen wir immer wieder, was uns verarmt, entrechtet, überwacht, in Kriegen oder Kapitalsyntheseprozessen vernutzt und das auch noch freiwillig.

    Why don’t we change? Warum haben wir Angst vor dem Aufbruch in die Mündigkeit. Weil das Arbeit bedeutet? Weil es keine Alternativen gibt? Weil ein Systemwechsel, ein Aufbrechen des Status Quo nicht nur so beschwerlich sondern eh utopisch erscheint? Weil die narzisstische Kränkung, doch nur ein BWLer- und Marketingbitch- Opfer gewesen zu sein, so unerhört weh tun kann? Wie konnte es ein paar – wahrscheinlich us-amerikanischen – Marketing Thinktanks gelingen, in einer vollends aufgeklärten Welt, nach den frühbürgerlichen Naturrechtslehrern und bürgerlichen Philosophen, nach den Schrecken von Faschismus und Unterdrückung solche Marken wie Apple oder Canon zu dergestaltigen Marktdiktatoren aufzublasen, die für weniger Leistung immer mehr Geld gefordert haben? Bei Canon kann ich es ja zumindest im Profisegment verstehen. Bis zur 5D MkII (eingeschlossen) und auf dem Boden der vorhandenen Linsen, hatte der Hersteller bis dahin wirkliche 9″ Nägel eingehauen, so wie das heute nun ganz augenscheinlich nur noch Sony tut.

    Aber wieso sind wir ambitionierten Hobbyshooter (Nicht die professionellen Zweit- und Drittbody Umhänger, schon klar) denn nicht langsam inert gegen solche, mehr als augenscheinlichen Verarschungen, wie bislang jedes iPhone oder jetzt eben die 6D MkII/D7500, gegen diesen sektenhaft anmutenden Markenkult? Das Marketing sagt uns was cool und gut ist und wer am lautesten und längsten und meisten schreit, hat eh Recht – wenn sie nur oft wiederholt wird, dann wird auch eine Lüge zur Wahrheit – und wir identifizieren und dann ganz ohne Stolz, Integrität oder Reflexivität damit. Aber mit so einer Ergebenheit landet man doch irgendwann in Stalingrad oder in Muttis Eurokratur!

    Ist es vielleicht nur eine Art Sucht. Eine Art unerträglicher Leere, wenn ich nicht ständig was Neues kaufen kann? Sind wir Konsumerismus Schnullerbabies geworden. In den Achtzigern hat ein Fernseher, ein Fahrrad oder ein Telefon doch auch Jahrzehnte gehalten. Ist es so frustrierend, dass man besser seine D7200, seine Alpha77 II oder seine 6D Mk I nochmal ein paar Jahre weiter benutzen können wird, weil entweder die Geschwindigkeit der Technikentwicklung unserem Suchtdruck nicht mehr standhält oder weil der Dealer uns den Stoff absichtlich verstreckt? Das sind doch Fragen, die es schon wert wären gestellt zu werden und nicht ob die 6D Mk II jetzt so schlecht doch nicht ist!

    • Die 6DII hat einen 26MPx Sensor, womit die Auflösung der Kamera definiert ist.

      Der Rest wird von der Qualität der Objektive und der verwendeten Blende bestimmt.
      Und die Objektive von Canon sind den Sony-Zooms haushoch überlegen.

      Aus diesem Grund kommen die Sony-Kameras oder die Nikon-Kameras eben nicht an die Auflösung heran, die man mit Canon erreicht.

      Wer nach Werbung kauft, der kauft Sony.

      Wer genauer hinschaut wird Sony meiden, es sei denn er hat Geld für Zeiss-Linsen und glaubt, er könne manuell genauso exakt fokussieren wie es der Kontrastautofokus schafft.
      Gut – wenn der Autofokus schlecht ist – vielleicht.

      Der von Canon EOS M3 ist exzellent. Da hat man mit manuellem Fokus keine Chance, exakter zu fokussieren

    • Hallo Sabrina, sorry, dem muss ich leider etwas wiedersprechen. Ich habe mir bewusst neben meinem Canon L- Equipment und der 5D MK III eine Sony A6300 mit dem Sony 4/10-18 und Sony FE 4/16-35 gekauft.. Die Bildqualität überzeugt im Vergleich zur MK III absolut, da kann ich absolut nichts Negatives feststellen. Und preislich sind sowohl Canon bei den L’s genauso abgehoben wie die Sony GM oder die Nikkors. Da tun sie sich alle nichts mehr.

    • Sabrina könnte auch die durchaus objektivierbaren DXO Optikscores ansehen, um zu kapieren, dass ihre Idee oder das Mem vom Primat der Canongläser schon lange ausgeträumt ist, wenn dieses denn je existiert haben sollte. Heute führen in Sachen Schärfe, aber auch sonst in den meisten Bereichen die Optiken von Zeiss, Nikon und Sony an D8**/A7r II Bodies die Auflösungsscores an. Wieso schaffen etwa die 24 MP Cropbodies bei Sonifujikon seit Jahren immer gut 200 Linien mehr als ihre Canon Entsprechungen? An den schlechten Canon-Linsen alleine liegt das nicht, liebe Sabrina! Das war der Gegenstand meines Beitrages. Es geht um den Body, die schlechten Sensoren! Es geht um Halbleiter!

      Trotzdem: Canon hat optisch nur noch eine Insel der Überlegenheit, das sind die oberschenkeldicken, lkw-verlastbaren, sehr schnellen und für 99% der Leute unbezahlbaren/-interessanten Profi(t) Teles. Es sind bei Canon einige bezahlbare Linsen wirklich nicht schlampig, das war aber nicht mein Diskussionsgegenstand und sogar anständige Kitlinsen gibt es da, aber das hat es beim Wettbewerb eben jeweils auch und hier wie dort gibt es Gurken und Ausreisser, die durch die Qualitätskontrolle schlüpfen. Darüber muss eine Optik übrigens auch noch andere Sachen leisten, als nur aufzulösen. Sie muss zum Beispiel bezahlbar sein (Sony und Zeiss ganz schlecht hier, Sigma super) und sie sollte im Idealfall einen guten Kompromiss zwischen allen Sorten von Abbildungsfehlern wie Randabschattung, Verzeichnung/Verzerrung, CAs, Koma usw. liefern. Hier ist Canon aber insgesamt nur noch sehr durchschnittlich bis leicht unterdurchschnittlich unterwegs. Die wirklich guten Auflöser, die Statussymbollinsen, wie die sehr schnellen Prime 50-, 85- und 135 mm sind für viele von uns nicht nur preislich, sondern gerade in Sachen Brennweite völlig uninteressant und die Diskussion darüber rein akademisch. Auch ob ein Schärfeabfall einer Portrait- oder Sport&Wildlifelinse zum Rand bei Offenblende nun 5% oder 7% beträgt, ist sowas von fürs Feuer und fürs Licht.

      Ich zum Beispiel habe einige sehr weiche Zoomlinsen, die ich ihrer Praktikabilität wegen ‚immerdrauf‘ habe und die schweren Brocken/festen Brennweiten verstauben nur zu Hause. Ich hatte vor, mir für die Reisekamera noch was ‚zeissiges‘ zu holen, aber die Kitlinse reicht bei einer 8er Blende (das ist einfach mein Bereich in der Landschaft) so gut aus, dass ich die Investition von vielen hundert Euro für ein paar Zeilen mehr in den Ecken gar nicht einsehe. Irgendwo wird es nämlich auch mal lächerlich bis pathologisch! Viel wichtiger ist der DR/ die Rauschbasis meines Sensors und da merke ich tatsächlich, dass mir auf die große Kamera 0,4 Stops abgehen. Die schmerzen mehr! Ich nutze meine Sensorpixel also nicht sehr oft aus, wie die meisten von uns, weil wir nicht nur Laborcharts bei idealer oder förderlicher Blende fotografieren, aber ich nutze das Licht! Licht, nicht pixelpeepen!

      Ich bin mit 1600 von knapp 1900 möglichen Linien (dazu kommen noch Detail-/Texturtreue und manche mögen ‚Dead Leaves‘ einbringen, schon klar) bedient und stelle aber – nun selbst pixelpeepend – irritiert fest, dass Canon trotz einer vergleichbaren Zahl an Sensorpixeln formatunabhängig bei all diesen objektivierbaren Messungen, von Visual Noise/Noisefloor über Linienpaare bis Details/Texturen oder meinetwegen auch Dead Leaves gegenüber dem Wettbewerb seit vielen Jahren abstinkt. Seltsam! Da hab ich aber noch gar nicht von Dynamik zu sprechen begonnen! Hier sehen wir also seit langem kein einziges wettbewerbsfähiges Produkt mehr bei Canon und bereits 2011 hat eine >1000€ Plastik Alpha65 mit teildurchlässigem Spiegel und Cropsensor bei Basis-ISO einem 5D Mk III 35mm Flagschiff gezeigt, wo der Bauer den Most geholt haben könnte. Die kleine war ab ISO 800 zwar nicht mehr zu gebrauchen, wo die Canon vielleicht grade erst warm geworden wäre, schon klar, aber der Betrachtungsgegenstand ist hier nunmal die mögliche IQ, die ein Sensor in Dualunion mit einem Bildprozessor leisten kann, gemessen an der zu erwartenden Zielgruppe. Die Zielgruppe ist für eine 6er wohl nicht die selbe wie eine 5er. Die Frage ist dann aber, wer braucht überhaupt so eine überteuerte FF-Kamera, wenn man für die Hälfe des Geldes bessere, dynamischere, schnellere und hochauflösendere Crop-Kameras bekommt, die bei kürzerer Belichtung auch noch mehr aus dem Bild herausholen? Wer? Psychisch Kranke oder Leute, die einen zu kleinen Penis mit einem großen Sensor substituieren müssen? Was aber, wenn das neue große Prachtstück gleichermaßen impotent ist, wie das eigene kleine Essiggürkchen in der Hose? O.O

      Niemand hat sich diesem Elefanten im Eck je ernsthaft gestellt und auch sonst badet man in bornierter, frustrierter und feindseliger, narzisstisch gekränkter Arroganz. Auch eine On-Chip-ADC 80D oder 5D MkIV können sich den Wettbewerbern sensorseitg wieder grade so nähern und auch wieder nur mit zwei Jahren Verzug, aber maßlos überteuerter, denn je! Es erbost mich einfach, dass man sich bei Canon auf billige Softwaretricks, wie sie jedes Handy kann, einen runter holt. Dass man die Überschärfungshalos und das unselektive Denoising seiner JPGs gar nicht wahrnehmen will, dass man nicht merkt, wie schwer sich feine Texturen und Dynamik auf dem Boden des schlechten Grundrauschens auch in der Rohdateninterpretation ‚recovern‘ lassen, man sich dafür aber an ‚Colours‘ oder Batterylife oder Service aufbaut! Wenn man einen der Natur der Messung geschuldeten aquamarinstichigen Himmel absichtlich werktseitig verreisst, wie es ein Handy oder eine Kompaktknipse täten und man herstellerseitig bei Haut absichtlich die Gelb- über Orange- bis Rotwerte soweit entsättigt, dass man einer bestimmten, von der Sekte diktierten Mode an ‚erdiger‘ Farbanmutung genügt, einer Mode die sich seit vielen Jahrzehnten eh immer wieder ändert, dann ist das eher ein Betrugsgegenstand als ein Qualitätsmerkmal!

      Sie Sabrina haben sich eine überteuerte M3 mit einem – im Spannungsfeld des Wettbewerbs – lange überholten Sensor andrehen lassen, die auch gar keinen funktionierenden Autofokus hat, die keine Shutter-oder Logik-Performance zeigt und die noch nicht mal einen Sucher hat. Dann haben sie von den fünf – überhaupt dafür –
      vorhandenen Linsen in DXO die eine Pancake Linse rausgesucht (in einer völlig unattraktiven Festbrennweite), die ein bisschen was leistet, um mir daran zu zeigen, dass meine 100 g schwere ‚collapsible‘ Gratis-Standardzoom-Kitlinse (sie müssen sogar für einen Sucher noch 300€ zahlen) sooo schlecht sei. Hat das irgendwas von Reflexivität oder Vernunft, von Würde oder Intelligenz? Werden Sie nicht vielleicht doch bezahlt und wenn nicht, warum dann dieses infantile Verhalten?

    • „Sabrina könnte auch die durchaus objektivierbaren DXO Optikscores ansehen“

      Die bestätigen bei den EF-M-Optiken die Sicht von Sabrina.

      et Jürgen:

      Ich hatte 2x ein 10-18 von Sony.
      Beide stark dezentriert, starker Randabfall und sogar in der Mitte schlechter als das EF-M-11-22 von Canon.
      Die Qualitätsunterschiede zwischen Sony und Canon sind gravierend.

      Ich würde nach meinen Erfahrungen nie und nimmer auf Sony umsteigen.

      Aber um zu erkennen, wie schlecht oder gut ein Objektiv wirklich ist, muss man auch wissen, mit welcher Blende man fotografieren muss, damit man die maximale Auflösung aus den Objektiven rausholt.

      Sony-Nutzer wissen das nicht.
      Die halten ihre unscharfen mit Blende 8 am 24 MPx-Sensor geknipsten JPEG-Bilder für toll.

    • @Sabrina
      Nun ich denke du hast deine Erfahrungen gemacht, ich mache meine. Und die sind hinsichtlich Biild- und Objektivequalität bei Sony durchaus positiv.
      Insofern warte ich noch auf die 7 RIII
      Und entscheidenden ob ich diese oder die RII plus GM 12-24 und GM 24-70 kaufe. Das FE 16-35/4 habe ich ohnehin schon und bin sehr damit zufrieden. Das wird zuerst einmal alles von Sony sein. Und wenn mir das alles nicht passt, dann verkaufe ich mein komplettes Canon und Sony-Equipment und steige auf Fuji Mittelformat um.

    • In der Kürze liegt die Würze. Ich bin alter „Wiedereinsteiger“ in die (nun digitalen) Fotografie und an jeder Meinung interessiert, jedoch möchte ich kein „Faust“ lesen müssen.

      Eine etwas höflichere Ausdrucksweise würden Deine Beiträge sicherlich nicht weniger lesenswert werden lassen.

      Wer sagt eigentlich dass Dein Maßstab für alle passend sein muß ? Man ist doch nicht gleich inkompetent oder gar dumm, nur weil man sich für eine EOS 6D-Mark-II entschieden hat, anstatt das „Doppelte“ für eine 5D-Mark-IV auszugeben. Genau dass müsste man aber tun um „MEHR“ zu bekommen. Ein Systemwechsel kommt alleine schon wegen der teueren vorhandenen Linsen kaum
      in Frage.
      Die Zielgruppe der 6D-MK2 ist wohl weniger der Profi-Fotograf als mehr der ambitionierte Hobby-Knipser.
      Es gibt bestimmt Situationen wo ein hoher Dynamikumfang des Sensors und des dahinter stehenden Wandlers Sinn ergibt, aber wenn dieses Kriterium so entscheident ist, muß man eine andere Kamera wählen. Professionelles Werkzeug kostet professionelles Geld. Oft kann man auch mit weniger auskommen – immer funktioniert dies jedoch nicht. Dafür gibt es diese Systeme und die sind eben nicht für Schnapper zu bekommen.
      Der Profi wird sich eine Zange von Knipex für €80.- oder mehr kaufen, mir reicht eine Zange für €20.- eines Chinesen. Kneifen tun sie beide. Der Unterschied liegt im Anwendungsspektrum und in der Nutzunghäufigkeit. Meine Zange wird 20 Jahre alt werden, dem Profi wird seine Zange 1 Jahr alt sein, bevor sie ersetzt wird. Bei den Kameras ist es im Grunde genommen auch nicht anders.

      Die Aufnahmequalität wird im wesentlichen von der Fähigkeit des Fotografen und der benutzen Linse bestimmt und weniger von Body. Die Technik macht es heute einfacher an Aufnahmeleistung zu kommen. Leistungsfähige Systeme verkürzen die Aufnahmedauer und ermöglichen auch nachträglich mehr kreativen Spielraum. In wie weit man all dies benötigt, spiegelt sich im dafür notwendigen System und zwangsläufig im Preis wieder. Ein Schnapper wird ein anspruchsvolles System nicht – ein Garant für gute Bilder ist es aber auch nicht.

      Wer auf Werbeaussagen vertraut, ist noch nicht in diesem Jahrtausend angekommen.

      Für viel mehr Geld bekommt man in der Regel auch viel mehr Leistung.

      Ich investiere derzeit ehr in bessere Linsen, denn auf die Dauer habe ich einfach mehr davon.
      Vollformat-Kameras von Canon gefallen mir derzeit nicht vollumfanglich. Die neueren Modelle ,die in den kommenden 1-2 Jahren auf dem Markt kommen werden und die EOS 5Ds(R) mal ablösen werden,
      haben sicherlich alle Features die noch fehlen. Bis dahin arbeite ich mit der 80D mit einem Sigma 35mm f/1.4 Art und einem Sigma EX OS 105mm f2.8 Macro. Auf meinem Wunschzettel wäre noch ein Sigma 85 f1.4 Art – bald ist ja Weihnachten.

      @ Sabrina:
      Man könnte bestimmt auch mit ND- oder Pol-Filtern dem Problem der Dynamik an spiegelden Zink- oder Kupferrohren entgegnen. Mehr Dynamik macht es eben einfacher, solche Szenarien einzufangen, kostet aber auch deutlich mehr Geld.

      Gruß Jupp

  • Meine alte 6D hat jetzt weit über 100.000 Auslösungen und vermutlich wird sie bald den Geist aufgeben – es ist also Zeit für Ersatz. Ich überlege ernsthaft, die alte nochmals zu kaufen – sie ist ja eine tolle Kamera. Bei Foto Koch gibt es die derzeit für netto 1.279.- € (inkl. 120.- € Cash Back). Ich bin mir nicht sicher, ob der Klappmonitor bei der neuen, den ich mir so lange gewünscht habe, mir wirklich einen Mehrpreis von 820.-€ wert ist….

    • @Dieter Bauer – Diese Gedanken sollten sich noch viel mehr Leute machen. Es gibt leider zu viele, die sich die Fakten schönreden und nicht verstehn, dass die alte 6D schon gute Bilder gemacht hat und die neue einfach nicht unbedingt den Mehrwert für 820 Euro mehr bietet. Eben wie ein Kleinwagen mit geringer Ausstattung für 50000 Euro, den würden auch genug Leute kaufen. Soll jeder machen wie er will, aber die Politik von Canon lässt sich so leider nicht ändern.

    • @Dieter Bauer:

      Ich würde auch keine €820.- nur für den Klappmonitor zahlen. Wenn Sie mit dem System zufrieden sind, warum nicht?

  • „Sony-Nutzer wissen das nicht. Die halten ihre unscharfen mit Blende 8 am 24 MPx-Sensor geknipsten JPEG-Bilder für toll.“

    Eine wahrlich verwegene Theorie. Eine Canon kann sowas auch – ich kann’s beweisen 🙂

  • Nun gibt es ja endlich auch einen kompletten Labortest der 6d mark ii und da wird die Bildqualität schon deutlich höher eingestuft als bei dem Vorgängermodell (87% zu 82%; die 5d mark iv hat da 88%).
    Diese ganze Diskussion über den Dynamikumfang hat mich doch irritiert. Wer da wirklich höhere Ansprüche hat als die 6d mark ii liefert soll sich mit einer anderen Kamera und anderen Einschränkungen zufrieden geben. Ich persönlich finde z. B. einen Schwenkmonitor drei Mal praktischer als einen Kippmonitor. Habe einen zweiten Kartenslot an meiner Zweitkamera und stelle fest, wie wenig ich den nutze … – aber die gute Bild-Qualität im höheren ISO-Bereich, die die 6d mark ii auszeichnet, die habe ich kaum woanders … — interessanterweise liefern die Testwerte manchmal auch anderes als die Bewertung der selbsternannten Fachleute (so wird das Rauschverhalten der Nikon-Geräte im höheren ISO-Bereich oft sehr gut bewertet, aber in den Tests schneiden sie weniger gut ab als schon die 6d und nun die 6d mark ii).
    Ich lasse mir die 6d mark ii nicht schlecht reden, habe sie auf Safari genutzt und bin super zufrieden mit den Neuerungen gegenüber der 6d … – mit dieser Kamera kann und will ich noch lange leben 🙂 … – möge es Nikon- und Sony- etc.-Besitzern ähnlich gehen 🙂 …
    Was mir einfach nicht gefallen hat, ist dieses vorherige Schlechtreden …

    • @Andreas
      Wie oft hat dein Airbag schon ausgelöst? 😉

      Ich habe die neue Mark II jetzt auch schon auf zwei Hochzeiten genutzt, aber dennoch ist in den letzten 5 Jahren Entwicklungszeit nicht viel passiert bei Canon, hat nichts mit Schlechtreden zu tun, sondern mit Fakten.

      Und das in der Summe eine knapp vier Jahre alte und günstigere Nikon D750 einen besseren Funktionsumfang inkl. einer besseren Dynamik hat, ist auch Fakt. Klar hat die Canon auch ihre (wenigen) Vorteile, aber genau die bewegen halt einige Kunden zum Kauf.

      Ich kann nun nach knapp zwei Wochen Dauereinsatz sagen, dass sie für Sport (Fußball, Handball, Volleyball, Tennis) geeignet ist, ein Akku (original) eine kirchliche Trauung, Sektempfang und Hochzeitsfeier durchhält (ca. 10 Std. nur Fotos) , das Rauschverhalten nicht schlechter ist als bei meiner 6D, der Autofokus (Sucher) bei diesem Model (meine erste Test Cam hatte da Probleme) super zuverlässig und schnell fokusiert, auch in dunklen Kellergewölben,
      sie 20 Min. überraschenden Dauerregen wegsteckt (Fußballspiel), die Farben mind. genauso toll sind wie bei der 6D.
      Was mich allerdings etwas stört ist ihre Lautstärke beim Auslösen. Selbst im Silentbetrieb ist sie lauter als die alte 6D.

      Preislich hätte ich die Cam zwar eher bei 1899 Euro angesiedelt, aber ein gutes Arbeitstierchen ist sie sicher.
      Ich sichere meine Bilder von der Mark II (bei Hochzeiten) über WLAN auf eine externe SSD, das gibt mir dann doch noch eine gewisse Sicherheit.

      Mein Fazit bisher – Macht was sie soll, und das sehr gut. Ob es einem UVP 2099 Euro Wert ist, muss jeder selbst entscheiden.