Diese Ankündigung kam überraschend: Sigma hat heute mit der „fp“ die kleinste Vollformat-DSLM der Welt vorgestellt!
Sigma präsentiert kleine und leichte DSLM
Dass Sigma für heute eine große Präsentation geplant hat, wussten wir bereits. Auch dass das Unternehmen neue Objektive vorstellen würde, war in der letzten Woche bereits durchgesickert. Doch dass Sigma zusätzlich auch die bisher kleinste spiegellose Vollformatkamera mit Wechselobjektiven präsentieren würde, das hat niemand kommen sehen.
Die neue Kamera hört auf den Namen „Sigma fp“ und ist in erster Linie eins – kompakt. Die geringen Abmessungen von 112,6 x 69,9 x 45,3mm sind in Kombination mit dem Gewicht von lediglich 370 Gramm (422 Gramm inklusive Akku und Speicherkarte) das wichtigste Merkmal der DSLM. Zudem ist die Kamera trotz ihrer geringen Größe auch wetterfest.
L-Mount und modularer Aufbau
Die Sigma fp soll also eine Kamera sein, die man immer und überall dabei haben kann. Trotzdem muss man aber nicht wie bei einer Kompaktkamera auf die Möglichkeit, das Objektiv wechseln zu können, verzichten. Denn die fp kommt mit dem L-Bajonett daher, was nach der Verkündigung der L-Mount-Allianz im letzten Jahr – also dem Zusammenschluss von Panasonic, Leica und Sigma und dem Entschluss, das L-Bajonett teilen zu wollen – nicht verwunderlich ist.
Genauso wenig verwunderlich ist allerdings, dass Sigma natürlich auf einige Funktionen und Merkmale verzichten musste, um das geringe Gewicht und die geringe Größe realisieren zu können. Dazu gehören beispielsweise ein mechanischer Verschluss, ein Griff, ein elektronischer Sucher oder ein Blitzschuh. Diese Merkmale sucht man bei der Sigma fp vergeblich. Dafür ist es allerdings möglich, rechts und links an der Kamera nachträglich Ergänzungen wie eben einen Griff oder einen Adapter für einen Blitzschuh anzubringen. Wie das aussehen kann, seht ihr weiter unten in der Bildergalerie. Die Kamera ist also modular aufgebaut und man darf gespannt sein, was hier an Zubehör, möglicherweise auch von Drittherstellern, angeboten werden wird.
Die technischen Daten
Werfen wir einen Blick auf die technischen Daten: Die Sigma fp wird mit einem 24,6-Megapixel-Vollformatsensor ausgestattet sein. Dabei wird es sich um einen rückwärtig belichteten Bayer-Sensor und nicht um einen Foveon-Sensor handeln. Eine Version der Kamera mit Foveon-Sensor soll allerdings irgendwann später folgen.
In Sachen Serienbildgeschwindigkeit schafft die Sigma fp 18 Bilder pro Sekunde (14-bit DNG RAW), sie kann diese Geschwindigkeit aber nur für 12 Bilder und somit nicht mal eine Sekunde lang halten. Der ISO-Bereich erstreckt sich von ISO 100 bis 25.600, der Autofokus arbeitet mit 49 Messfeldern, soll wohl eine Eye-AF-Funktion zu bieten haben und bis – 5 EV seine Dienste verrichten.
Zu den weiteren technischen Daten gehören:
- 3,2 Zoll großer Touchscreen mit 2,1 Millionen Bildpunkten (fest verbaut)
- HDR-Fotos und HDR-Videos
- 4K-Videos (12 Bit extern, 8 Bit 4:2:2 H.264 intern)
- Mikrofonanschluss
- USB 3.1, HDMI 1.4
Die Sigma fp soll im Herbst 2019 auf den Markt kommen, einen offiziellen Preis nennt der Hersteller noch nicht.
Was haltet ihr bisher von der Sigma fp?
kleines Spielzeug.
Ein Sucher wäre für mich unverzichtbar.
Aber der modulier Gedanke ist immerhin mal realisiert.
Elektronisch habe ich da größere Zweifel, ob Autofokus und ausschließlich elektronischer Verschluss zufriedenstellen können…
Und der Preis wird entscheiden.
999€ (?) und der Rest wird beim Zubehör satt verdient…
Auf jeden Fall sind sie mutig….
Denke ich an das modulare System finde ich das sehr gut für die Spezialisten (Video/Foto). Weil sie so schön klein ist kann man sie bestimmt an jede Tilt/Shift Einheit anbringen und da wird sowieso auf einem Monitor eingestellt.
Ansonsten soll ja noch 2020 ein Modell mit einem 20MP Foveon Sensor für Fotografen kommen. Vielleicht ohne die bisherigen Nachteile.
@Mirko, ja sie sind mutig!
klasse, aber ohne Sucher für mich ein ko-Kriterium
Na jedenfalls haben diejenigen, die meinen Kameras werden heutzutage immer größer, nichts mehr zu meckern;-)
Und es soll einen Aufstecksucher geben…
Irgendwie widersinnig, wenn Sigma zu seinen riesigen und schweren Klopper-Objektiven die marktweit kleinste DLSM auf den Markt bringt.
Klein und leicht ist super. Vielleicht gibt es ja dann auch das Samyang 35/2,8 für den L-Mount. Das hat AF und ist wirklich klein und gut…
auch ich denke, daß diese kamera mit einem sigma-objektiv witzig aussehen dürfte. aber mit samyang-objektiven, sollten die ihre „sony“-objektive auch für das system anbieten, kann das eine sehr leichte und kompakte zusammenstellung sein. mir pesönlich fehlte aber am meisten das klappdisplay. sucher kann man sicher irgendwann aufstecken.
Da schrieb ich hier erst diese Woche zu Gerüchten über neue Sony-Kameras, dass alle Hersteller zu wenig tun, um die Farbwiedergabe und einzelne Farben bei Kameras schnell verändern zu können – und da kommt jemand ganz Unerwartetes eben mit dem Ansatz einer solchen Individualisierungsmöglichkeit heraus. Sigma will also, dass der Fotograf kreativ Farbe in seine Bilder bringt. Das ist ein vielversprechender Anfang. Sigma fp, die Buttons für Tone und Color, das sind die schönsten Bedienknöpfe, die eine Kamera seit Jahren neu zu bieten hat.
Super Konzept! Könnte Schule machen. Ist in der Minimalversion gerade mal so groß wie meine Cannonet 28 und mit dieser war ich früher sehr gerne unterwegs. Mit einem 40er Pancake könnte ich schwach werden (wenn der Preis passt).
Will Sigma das Rad neu erfinden?
1936 konstruierte Walter Zapp in Tallinn die Ur-Minox, eine Minikamera. 1974 präsentierte das Unternehmen seine erste Kleinbildkamera, die Minox 35 EL mit Sucher, 10 cm Breite, 6,1 cm Höhe und 3,1 cm Tiefe und einem Gewicht von etwa 200 g. Negativgröße 24 mm × 36 mm, das sogenannte heutige Vollformat.
Die Abmessungen der Sigma fp: B 112,6 x H 69,9 x T 45,3mm, Gewicht 370 Gramm (422 Gramm inklusive Akku und Speicherkarte), ohne schweres L Objektiv.
Und heute baut man eine kleine DSLM-Vollformatkamera ohne Sucher und riesigen Objektiven, macht ein „Tamtam“ und möchte diese Kamera vielleicht noch als Taschenkamera verkaufen. Was soll ich mit einer Kamera ohne Sucher? Für so etwas wechsle ich keine Fuji Systemkamera.
lässt sich mit der minox schwer vergleichen. die minox musste nicht so viel technik aufnehmen. 😉
Immerhin kann man auch Leica M und M39 Objektive adaptieren, von denen einige einfahrbar sind. Dann sind Sie fast bei einer Rollei 35.
Man kann nichtalles haben, aber ein wenn auch adaptierbarer, gescheiter EVF mit 0,75x würde diese Missgeburt zu einer Kamera machen.
Alle Kameras mit feststehendem Monitor sind Fehlkonstruktionen.
Siehst Du millionenfach an jedem Smartphone.
@Alfred
Du bist einfach genial!!! Schlägst die Nörgler mit den einfachsten Mitteln!
Smart Phone Fotografie ist auch grausam. Mit ausgestreckten Armen, wie ein Affe, der um eine Banane bettelt. Spiegelnde Displays, wie ich ausseh, weiß ich selbst. usw
Das einzig Gute an Smart Phone Kameras ist die Geschwindigkeit der Sensoren-Entwicklung.
Abgesehen davon sind die lieben Smart Phones geniale Universalgeräte, hauptsächlich zum Telefonieren und für das schöne Internet.
Bisher kenne ich keine klassische Kamera, mit der telefoniert werden kann und im Internet gesurft.
Kameras mit feststehendem Monitor sind Fehlkonstruktionen.
Wenn man so will, gilt das auch für Smart Phone Kameras, wenn das Bildermachen mangels Monitorhelligkeit zum lomographischen Akt wird.
etlichen Einwendungen und Belobigungen hier pflichte ich bei.
Sigma stellt sein Foveon-Projekt in den Hintergrund, weil es nachtteilig ist.
Aber warum nur eine so kleine Kamera, aber dann den „groossen“ „Kleinbild“-Sensor? Das passt nicht zusammen. Es zeigt nur, dass sie mit SONY mithalten wollen, aber einstimmiges Konzept finde ich es nicht. Klein oder kompakt braucht kein groosses Bajonett und pfundschwere Objektive.
@renus, in diesem Fall sehe ich ausnahmsweise keine Absicht dahinter Sony zu kopieren.
Bei modularer Bauweise sind die einzelnen Teile automatisch kleiner. Es fehlt außerdem der Platz verschwendende mechanische Verschluss. Das der Monitor nicht schwenkbar ist liegt daran das er nur für die Menüführung gedacht ist. Der Videofachmann hat seinen Monitor am Rigg montiert und der Fotograf verwendet das Sucher Modul. An der „Hand“ Seite sind verschieden große Griffe angedacht. Ein Energie Pack wird es auch geben.
Für mich stellen sich die Fragen ob der elektronische Verschluss ohne Nachteile verwendbar ist und ob sich für ein so durchdachtes System genügend intelligente Kunden finden werden. Denn eigentlich ist die Konstruktion sehr nahe der viel geforderten Eier legenden Woll Milch Sau, besonders wenn an die Cine/Foto Objektive von anderen Objektiv Spezialisten gedacht wird.
Ich sehe die Sigma fp eher als „Fachkamera“, sie ist nicht als Massen Produkt gedacht, denn dann sähe sie anders aus.
vielleicht als Antwort auf Filme, die bisher mit dem iPhone gedreht wurden 😉
Die Video Gilde greift zu mFT und GH5/GH5s (bald GH6?).
Viele tolle Cine Objektive.
Der kleine Sensor bringt extreme Vorteile, z.B. Hitzeentwicklung.
Die Zukunft wird zeigen, wer die Nase vorn hat.
Eine Sigma FP, die genauso klobig wird mit Anbauteilen.
Oder etwa die Panasonic S1 H.
Oder eine Sony A7s MK III.
Vergessen: Sharp 8K, wie steht es damit?
Und das zum Kampfpreis.
Übrigens, die hat einen voll artikulierbaren Monitor.
@Robin
Was verstehst Du unter einem „artikulierbaren Monitor“?
diese hübsche kleine Kamera mit dem Foveon Chip, und sie ist meine. Kommt allerdings auch noch etwas auf den Preis an. Aber erzeugt bei mir ein absolutes „will ich haben“ Gefühl!
Wie schafft sie denn 18 b/s wenn sie die Geschwindigkeit für nur 12 Bilder halten kann? Dann schafft sie doch nur 12 b/s oder wie ist das gemeint? Bei jpeg schafft sie denke ich mehr und kann die 18 Bilder halten und bei RAW dann nicht?
18 fps in 2/3 s = 12 Bilder.
Danke.
Also ich finde das Konzept genial! Wenn sie nicht zu teuer wird und der Sensor was taugt könnte das meine Zweitkamera werden. Wie oft brauche ich tatsächlich einen Blitz? Sehr selten. Wie oft brauche ich unbedingt einen Sucher? Auch nicht oft. Und wie dringend brauche ich einen beweglichen Bildschirm? Nie! bin ja kein Vlogger und kann auch noch in die Knie gehen. Jetzt muss es nur noch kleine leichte Objektive geben!
Interessante Kamera für spezielle Anwendungen: Astro, Timelaps, Landschaft, Studio-Porträt und Filmen
Falls der Sensor keinen Globalshutter hat, aber nicht für die „normale“ Fotografie.
Mich würde die Kamera für Astro, Timelaps und Landschaft interessieren, wo ein kleines wetterfestes Gehäuse und der große Dynamikumfang eines 24MPx BSI-KB-Sensors von Vorteil sind. Bisher nutze ich hierfür eine Fuji APSC-Kamera.
Irgendwo habe ich von Sigma etwas ähnliches wie eine Sony 6000er gesehen, Das ginge ja noch.
Das da oben ist doch ein Witz. Geht garnicht.
Mal ernsthaft jetzt…. 🙂
Ich bin kein Optikfachmann aber hieß es nicht das e-Mount hätte einen zu kleinen Durchmesser um günstige, kleine, unaufwändige SWW-Objektive dafür zu bauen. Wenn das so ist sehe es jetzt als großen Vorteil das große L-Mount verbaut zu haben, wenn dann entsprechende kleine (Pancake) SWW-Objektive kommen sollten…
Zur Kamera möchte ich noch sagen das ich fasziniert bin von diesem modularen Konzept, mal was neues und wenn da tatsächlich noch ein ordentlicher Sucher kommt, toll. Ich bin sehr gespannt auf den Preis fürchte aber das meine Faszination dann einen ordentlichen Dämpfer erfahren wird.
Bisher modelliert man nur einen Blitz und einen Handgriff an die Seiten.
Wo soll ein Sucher hinkommen.
Ein modulares Konzept sieht für mich anders aus.
@Robin
dann erzähl uns mal wie ein modulares Konzept „richtig“ aussieht. Nehme an du bist aus der Fotobranche und kannst und das sicher erklären!
Wird IMO genauso ein Flop wie Sigmas andere Kameras.
Der Trend zeigt mehr zu größeren ergonomischen Geräten für Profis, nun geht Sigma genau den entgegengesetzten Weg und kloppt die ganze Technik in ein NOCH kleineres Gehäuse, als es bei den Sonys der Fall ist. Daran flanscht man dann ein schweres Riesen-Sigma Objektiv, super.
Da kann nur unbalanciertes, unergonomisches Gefiddel mit den Einstellungen wie auf ner Digitalknipse rauskommen.
Dann noch fehlender Phasenautofokus und nur Kontrast-AF. Und auf den mechanischen Shutter wurde auch verzichtet, da bleibt abzuwarten ob Sigma Dinge wie Banding bei Kunstlicht, Rolling Shutter etc. in den Griff bekommen hat.
Modulares Konzept?
Super!
Aber ohne mittig liegenden Blitzschuh auf den man einen EVF klemmen kann irgendwie blöd. Klar kann man den von der Seite anstecken aber das ist auch nicht jedermanns Sache.
Außerdem erinnert mich die Kamera sehr stark an diese Industrie A7s II, Sony S3CA, ein sensor in einem Gehäuse halt, nicht mehr nicht weniger, aber als „Hosentaschenkamera“ keine Konkurrenz zu Fuji, dazu kommt ja, dass selbst das „kleine, kompakte und premium“ 45mm F/2.8 größer als das Zeiss 35mm F/2.8 für Sony ist.
Die Idee hinter dieser Kamera ist einfach nur super! Das gilt meiner Ansicht nach vor allem, weil man die Kamera nicht alleine sehen darf, sondern als Teil des L-Systems. Nutzer des L-Systems haben dadurch die Möglichkeit sowohl die grösseren profitauglichen Bodys zu verwenden und als Backup für den gleichen Satz mitgeführter Objektive eine kaum Platz und Gewicht kostenden Zweitkamera dabei zu haben. Ausserdem kann man mit einem kleineren Pancake oder Zoom (wird es im L-System vermutlich auch noch geben) das ganze dann auch als eine hier von einigen so beliebte Hosentaschenkamera betreiben und das sogar unglaublicherweise auch noch im Vollformat. Es bleibt aber abzuwarten, welche Praxiswerte diese Kamera zeigen, wie sie zu bedienen sein und zu welchem Strassenpreis man sie bekommen wird. Wenn der Preis und technischen Eigenschaften stimmen sollten, kann das für den ein oder anderen ein Grund sein, ins L-System einzusteigen. Vollformat, extrem kompakt und Systemkamera sind in der Kombination momentan wohl ein Alleinstellungsmerkmal.
@Thomas Müller
Im Gegensatz zu einigen anderen hier, hast du das Konzept verstanden. Ich sehe sie auch als perfekte Zweitkamera für Leute die etwas mehr wollen! Wenn die technischen Daten und BQ, das halten was ich mir verspreche und der preis im Rahmen bleibt, wird sie ein Erfolg.
Dem ist nichts hinzuzufügen. Ein richtiger Schritt, sich einen Markt im Wettbewerbsumfeld zu suchen und nicht einfach Mainstream nachzubauen.
Genau wie von Thomas beschrieben, wird sie ihren Markt finden.
Diese Kamera wird man an den riesigen Sigmaobjektiven als Objektivdeckel verwechseln.
Völlige Fehlkonstruktion. Wo soll man denn diese Kamera halten ?
Wieso, sind Handschlaufen aus?
Canon ist richtig mutig, wenn sie über Indiegogo eine Canon IvyRec vertreiben.
Mutiges, spannendes Konzept. Ohne Sucher (mit Dioptrien-Anpassung) aber definitiv nichts für mich. Keine Lust mit Lesebrille fotografieren zu müssen. Ich könnte eher auf das Display verzichten 😀 Aber dennoch interessanter Wurf.
116x69x45, 370g?
Meine beiden Sony NEX-7, schon etwas in die Jahre gekommen: 120x67x43mm, 350g.
Ooops … ich übersah, dass es ja eine Vollformatkamera ist!
Sorry!
Die ist dann in der Tat wirklich sehr klein im Vergleich zu einer A7.